Dürrenmatt, Friedrich

Foto von Dürrenmatt, Friedrich

Friedrich Dürrenmatt wurde am 5. Januar 1921 in Konolfingen, einem Schweizer Dorf im Kanton Bern, geboren. Sein Großvater war der konservative Politiker Ulrich Dürrenmatt, und sein Vater Reinhold Dürrenmatt war protestantischer Pfarrer des Dorfes. Friedrich Dürrenmatt besuchte zunächst das Berner Freie Gymnasium, dann das Humboldtianum, wo er 1941 die Maturitätsprüfung ablegte. Er war kein besonders guter Schüler (knapp 4) und bezeichnete seine Schulzeit selbst als die "übelste" seines Lebens. Noch in Konolfingen begann er zu malen und zu zeichnen, eine Neigung, die er sein Leben lang verspüren sollte. Trotzdem begann er im Jahr 1941 Philosophie, Naturwissenschaften und Germanistik zu studieren, zunächst in Zürich, aber schon nach einem Semester in Bern. Er hatte es mit dem Studium nicht besonders eilig und entschied sich wohl schon 1943, nicht die akademische, sondern die schriftstellerische Laufbahn einzuschlagen.

Sein erstes veröffentlichtes Stück entstand 1945/46.

Die ersten Jahre bis 1952 als freier Schriftsteller waren finanziell schwierig für Dürrenmatt und seine bald fünfköpfige Familie. Dann besserte sich die finanzielle Situation, besonders wegen der Aufträge von deutschen Rundfunkanstalten, aufgrund derer einige Hörspiele entstanden. Außerdem wurde zu dieser Zeit der Verlag der Arche zu seinem Stammverlag. Des Weiteren begann er Detektivromane zu schreiben, die zum Teil als Fortsetzungsgeschichten im Schweizer Beobachter veröffentlicht wurden.

Im Jahr 1983 starb seine Frau Lotti. Dürrenmatt heiratete 1984 die Schauspielerin, Filmemacherin und Journalistin Charlotte Kerr. Zusammen brachten sie den Film Porträt eines Planeten und das Theaterstück Rollenspiele heraus. Am 14. Dezember 1990 starb Friedrich Dürrenmatt in Neuchâtel.

Dürrenmatt erhielt etliche Preise für sein Schaffen, das neben Theaterstücken, Detektivromanen, Erzählungen und Hörspielen auch Essays und Vorträge umfasst. Da wäre zum Beispiel 1959 der Mannheimer Schillerpreis, 1960 der Grosse Preis der Schweizerischen Schillerstiftung und 1977 die Buber-Rosenzweig-Medaille in Frankfurt. 1969 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Temple University in Philadelphia verliehen und er erhielt Ehrenpromotionen in Jerusalem und Nizza. In den sechziger Jahren stand Dürrenmatt mit seinen Theaterwerken auf dem Höhepunkt seines Öffentlichkeitserfolges.

Kriminalromane des Autors

  • Der Richter und sein Henker (1952; Benziger)
  • Der Verdacht (1953; Benziger)
  • Das Versprechen (1958; Arche)
  • Justiz (1985; Diogenes)
  • Der Pensionierte (postum 1995; Diogenes)