Das Kindermädchen

Elisabeth Herrmann

Berlin im Hochsommer: Eine alte Frau steht eines Morgens im Garten der wohlhabenden Anwaltsfamilie Zernikow. Sie will das Familienoberhaupt Utz von Zernikow sprechen und ihm ein Schriftstück zur Unterschrift vorlegen. Joachim Vernau, Anwalt im Hause Zernikow und Schwiegersohn in spe, nimmt das vermutlich in Russisch verfasste Dokument an und wimmelt die alte Frau ab. Einige Tage später liest Joachim, Ich-Erzähler des Romans, in der Zeitung vom Unfalltod der Frau. Olga W., eine Ukrainerin, ist im Landwehrkanal ertrunken. Joachims Neugierde ist geweckt: Wer war diese Frau, die für ihre Freundin Natalja Tscherednitschenkowa jenes Dokument unterschreiben lassen wollte? Wer ist Natalja Tscherednitschenkowa und was hat sie mit der Familie seiner zukünftigen Frau Sigrun Zernikow zu tun?

Begonnen hat alles mit einem Bericht im Tagesspiegel

Elisabeth Herrmann las einen Bericht über eine Initiative zur Unterstützung früherer Zwangsarbeiterinnen aus der Ukraine. Das für sie Neue daran, war die Tatsache, dass Zwangsarbeiter nicht nur in der Industrie, sondern auch in privaten Haushalten arbeiten mussten. Und so begann die Autorin Hintergrundinformationen zusammeln. Sie war bei Historikern, bei einem Berliner Verein der ehemalige Zwangsarbeiter unterstützte und in der Ukraine bei Frauen die dieses Schicksal selbst erlitten hatten. Und sie beschloss eine Geschichte zuschreiben. Herausgekommen ist "Das Kindermädchen", ein Roman der trotz des harten Grundthemas vor Witz und schwarzen Humor sprüht, sensibel gezeichnete Figuren aufweist und mit flott erzählten Actionszenen ebenso wie mit nachdenklich, ruhigen Rückblenden den Leser in seinen Bann schlägt. Um es mit Andrea Fischer zu sagen: "Sie hat (...) einen richtig guten Kriminalroman geschrieben."

Buch: Das Kindermädchen

Elisabeth Herrmann
Das Kindermädchen
Goldmann 2007
9,99 €